Bier ist nicht nur eines der Lieblingsgetränke der Deutschen, ihm wird auch alles Mögliche an Heilkraft und Wirkung auf den Körper nachgesagt. Doch was ist dran, an der angeblichen Wundermedizin gegen Schlaf- und Verdauungsschwierigkeiten? Zunächst einmal hat Bier unglaublich viele Kalorien – schließlich wurde es nicht umsonst einst von Mönchen zur Überbrückung der Fastenzeit gebraut.

Bier gleicht vom Nährwert pro hundert Milliliter einem ganzen belegtem Brötchen. Aber ist Bier tatsächlich ein Schlafmittel? Tatsache ist zumindest, dass Hopfen, was ja ein Bestandteil des Bieres ist, eine uralte Medizin ist, der eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird. Allerdings ist bis heute zweifelhaft, ob der Anteil des Hopfens im Bier, vor allem in Kombination mit der Gärung, noch immer eine beruhigende Wirkung hat. Vielmehr schlaffördernd wirkt wahrscheinlich der im Bier enthaltene Alkohol. Tatsache hingegen ist, dass Bier harntreibend wirkt: Neben dem Alkohol enthält auch die Gerste harntreibende Substanzen, hinzu kommt das im Bier enthaltene Wasser. Wer ein Glas Bier trinkt scheidet also mehr Flüssigkeit aus als jemand, der ein Glas Mineralwasser trinkt – deswegen darf Bier oder Alkohol niemals nach anstrengender sportlicher Betätigung getrunken werden, bei der der Körper viel Wasser verloren hat.

Dass Bier gut für die Verdauung ist, ist leider ein fataler Trugschluss: denn durch Bierkonsum wird die Produktion der Magensäure angeregt – und zwar in einem Maß, das der Magen überhaupt nicht brauchen kann. Die überschüssige Säure reizt den Magen bzw. die Magenschleimhaut oder schwappt in die Speiseröhre zurück, wo sie Sodbrennen verursacht. Auch werden die Darmwände durch den Alkohol stark gereizt – bei übermäßigem Zuspruch kommt es zu Durchfall. Wer viel Bier trinkt, kann auch nicht schlank bleiben oder werden: denn da unser Körper den Stoff Alkohol nicht als Alkohol abspeichern kann, wird er umgelagert in Energie – der berühmt berüchtigte Bierbauch fängt an, sich über den Hosenbund zu wölben. [kb]