Das Tagesgeldkonto wird seit 1994 von den Banken angeboten, und ist seitdem eine oft genutzte Möglichkeit einen Geldbetrag anzulegen oder zu vorübergehend parken. Besonders als Alternative zum Sparbuch eignet sich das Tagesgeldkonto auch bereits für kleinere Beträge, da die Einlagen im Vergleich zum Sparbuch wesentlich höher verzinst werden. Für Einlagen auf dem Sparbuch werden meist 0,5% – 1% Zinsen gezahlt. Beim Tagesgeldkonto sind hingegen 2,5% – 3% die Regel.
Tagesgeldkonten sind meist komplett kostenlos und man erhält monatlich oder vierteljährlich einen Kontoauszug. Besonderheit ist, das man bei Tagesgeldkonten ein Referenzkonto hinterlegen muss. Überweisungen und Auszahlungen können anschliessend nur auf dieses Referenzkonto gemacht werden, welches in der Regel das Konto bei der Hausbank ist. Überweisungen an eine andere Person oder eine Firma wie es bei Girokonten möglich ist, können mit Tagesgeldkonten nicht gemacht werden. Oft bieten Direktbanken besonders attraktive Zinsen für Tagesgeld. Die Direktbanken haben kein eigenes Filialnetz, sondern betreuen ihre Kunden per Telefon, Fax oder Internet. Da Tagesgeldkonten besonders von Direktbanken angeboten werden, wird das Tagesgeldkonto auch Telefonkonto genannt. Die Zinsen auf die Einlagen bei einem Tagesgeldkonto unterscheiden sich jedoch zum Teil erheblich. Je nach Bank können Zinsunterschiede von einigen Prozentpunkten bestehen. Zwei Gründe sind dafür vor allem verantwortlich.
Zum einen bietet eine Bank manchmal ein sogenanntes Lockangebot. Das heißt eine Bank bietet im Vergleich zu anderen Tagesgeldangeboten überdurchschnittlich hohe Zinsen jedoch nur für einen bestimmten Zeitraum, z.B. für die ersten 6 Monate. Nach den ersten 6 Monaten sinkt dann der Tagesgeldzins wieder auf Normalniveau, evtl. auch darunter oder auch etwas darüber. Das Kleingedruckte sollte nicht nur in diesem Fall also genau gelesen werden. Ein weiterer Grund für zum Teil grosse Zinsunterschiede beim Tagesgeld ist die Tatsache, dass die Tagesgeldzinsen je nach Anlagebetrag variieren. Ein bestimmter Zinssatz wird z.B. nur gezahlt bis zu einem gewissen Anlagebetrag. Anlagebeträge die höher sind, werden mit einem zum Teil erheblich geringeren oder auch mit einem höheren Zinssatz vergütet. Die Zinsstaffelungen sind je nach Bank sehr unterschiedlich, weshalb in jedem Fall die verschiedenen Tagesgeldangebote abhängig vom Anlagebetrag genau verglichen werden sollten. (dor)